Chirondo Seminare

Trainerausbildung

Trainerausbildung – die Innere Haltung der Trainer als Qualitätsmerkmal

Gomera hat keine Lust! Ein kurzer Satz, den wir so oder ähnlich immer mal wieder in den Trainings hören. Dieser Einschätzung ging meistens eine misslungene Aktion voraus, in der sich Gomera unwillig zeigte.
In der Serie „Trainerausbildung“ geht es heute um die „Innere Haltung“, mit der wir als Trainer und Coaches vor unsere Teilnehmer treten. Es geht darum, mit welcher Sicht auf die Dinge wir unseren Teilnehmern begegnen und was für uns Qualität ausmacht.

Alles nur interpretiert?

Um es kurz zu sagen: Ja! Weil wir nicht Gomera, nicht die Teilnehmer und überhaupt niemand Anderes sind. Wir wissen schlichtweg nicht, warum sich unser Gegenüber verhält, wie er sich verhält. Wir reimen es uns auf Grund unserer Erfahrungen und Theorien zu recht, wir vermuten, wir analysieren und schlussfolgern. Aber: Wir wissen es nicht!

Kann man mit so wenig Wissen Trainings machen? Man kann nicht, man muss. Zu akzeptieren, dass wir schon mit unserer Wahrnehmung nur einen Ausschnitt dessen, was ist, auffangen, ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer inneren Haltung, die Räume und Sichtweisen ermöglicht und eröffnet, aber nicht schulmeisterhaft das Richtige und Wahre predigt. Denn am Ende wissen wir alle nicht, ob Gomera keine Lust mehr hat oder zum Beispiel nicht versteht, was ihre Führungskraft ihr mitteilen möchte. Wir sehen nur ein Verhalten, vielleicht ein Stehenbleiben, und interpretieren es.

Sie fühlen das doch auch, oder?

Wer so fragt, erfährt nichts Neues. Oberstes CHIRONDO-Gebot: Keine Suggestionen! So, wie wir uns nicht mit Wahrheiten schmücken, versuchen wir auch nicht, durch Suggestivfragen unsere Sicht auf die Dinge von unseren Teilnehmern bestätigt zu bekommen. Zu diesen „No Go´s“ gehören auch Aussagen der Sorte „Merken Sie, wie angespannt sie sind?!“ Wir reden den Teilnehmern keine Anspannungen in den Bauch.

Wie geht es denn anders? Alle offenen Fragen und das Schildern eigener Wahrnehmungen sind natürlich erlaubt. „Wie geht es Ihnen?“ „Ich nehme Sie als sehr angespannt wahr, ist das so?“ Sich selbst mitteilen und erfragen, was der Andere fühlt, sieht, denkt, wahrnimmt. Das ist der für uns einzig gangbare Weg.

Wer bohrt, muss auch schließen

Vom Zahnarzt erwarten wird, dass er den Karies aufspürt, bohrt und das Loch danach wieder schließt, Erst dann ist die Behandlung abgeschlossen. Mit einem offenen Loch dürften wir nicht nach Hause gehen.

In Trainings und Coachings ist es unserer Meinung nach nicht anders. Wenn der Trainer sensible Themen beim Teilnehmer freilegt, dann liegt es auch in seiner Verantwortung, diese Stellen zuschließen. Anders formuliert: Erkenntnisse, auch schmerzhafte, sind ok. Aber verunsicherte Teilnehmer zu entlassen, die danach kaum mehr wissen, wie sie sich verhalten sollen, ist unverantwortlich. Deshalb gilt für uns: Jeder Trainer darf nur soviel bohren, wie er auch wieder geschlossen bekommt.

Ohne Transfer nur Spielecke für Erwachsene

Wir spielen nicht. Auch wenn pferdegestützte Management-Seminare den Teilnehmern einen Übungsplatz bieten, so ist es doch kein Spiel. Die Übungen sind für uns nur dann wertvoll, wenn sie operationalisiert worden sind. Das heißt, wenn sie einen deutlichen Bezug zur Arbeitswelt herstellen lassen und für den Erkenntnisprozess nützlich sind.

Wenn Gomera stehen bleibt, dann ist es Aufgabe der Trainer, durch Fragen und eigene Wahrnehmungen die Selbstreflexion anzuregen. Die Führungskraft wird angeleitet zu überlegen, woran es liegen kann und welches andere Verhalten ein anderes Ergebnis beim Pferd bringt. Lautere Stimme, mehr Druck, andere Position zu Gomera, längere Leine, mehr Raum? Je nach angenommener Ursache erfolgt die Wahl der Mittel, das gewünschte Verhalten herzustellen. An diesem Beispiel kann dann im Seminarraum erarbeitet werden, woran die Teilnehmer zwischen „Ich will, kann oder darf nicht“ bei Kollegen und Mitarbeitern unterscheiden können und welche Instrumente sie haben, um die Blockade zu lösen.

Für uns gilt: Nur durch den Transfer schaffen Pferdecoachings „Mehrwert“ und sich selbst ihre Existenzberechtigung.

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    Über Doreen Beier

    Die Menschen- und Pferdekennerin coacht mit ihren Pferden Führungskräfte aus ganz Deutschland. Ihr Buch „Überholen mit 1 PS – Wie Manager von Pferden lernen“ erzählt amüsant und selbstkritisch zugleich die Geschichte von CHIRONDO, erläutert psychologisches Basiswissen und liefert detaillierte Beschreibungen der Trainingsmethoden. Als Blog-Autor schreibt sie zu Führungsthemen, gibt Einblicke in die CHIRONDO Welt und stellt ihre Vision des modernen Führungskräfte-Trainings vor.
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    Autor: Doreen Beier am 30. Sep 2014 17:23, Rubrik: Trainerausbildung, Kommentare per Feed RSS 2.0, Kommentare geschlossen.

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