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Fragen an Chirondo – Sie fragen, wir antworten!

Sie lesen ein interessantes Buch und sehen eine Dokumentation zum selben Thema und denken bei sich „Hört sich gut an, aber wie genau läuft es ab? Und wo ist der Haken bei der Sache?“ Was tun sie dann mit ihren Fragen? Im Internet nach Antworten suchen? In Diskussionen mit Anderen herausfinden, ob diese ihre Befürchtungen teilen?

Vielleicht machen sie es künftig wie die Leser unseres Buches „Überholen mit 1 PS – Wie Manager von Pferden lernen“: Wie das nachfolgende Beispiel zeigt, haben wir auch Herrn Weidenstaller auf seine Fragen Rede und Antwort gestanden.

Wir freuen uns über die jede Auseinandersetzung zum Thema Coachings mit Pferden. Also: Fragen sie los. Mehr als das sie eine gute Antwort erhalten, kann nicht passieren.

Herr Weidenstaller schrieb:

Nachteile?

Guten Tag, ich habe jetzt schon einige Berichte über pferdegestützte Führungskräfteseminare gesehen bzw gelesen und finde das Thema sehr interessant. Allerdings lese ich meist nur von Vorteilen und von durchweg guten Erfahrungen. Meine Frage ist nun, ob so ein Seminar auch Nachteile oder Schwächen hat. Was ist wenn das Pferd, das ich führen soll, einen „schlechten“ Tag hat, sich nicht führen lässt und daraus falsche Schlüsse gezogen werden, quasi Probleme erkannt werden, die eigentlich gar nicht existieren. Was, wenn das Pferd an einem Tag das zehnte mal einen Parcours abgehen muss und egal wie überzeugend oder charismatisch der Teilnehmer ist, das Pferd müde ist und nicht mehr mitarbeiten möchte. Kann ein Pferd persönliche Präferenzen haben wodurch wiederum falsche Schlüsse gezogen werden?

Kurz zusammengefasst: Mich würde interessieren, ob es auch Nachteile bei der Arbeit mit Pferden gibt und ob auch schon einmal schlechtes Feedback gegeben wird, welches aus logischen Gründen nicht auf Internetseiten veröffentlicht wird?

Chirondo antwortete:

Guten Tag Herr Weidenstaller,

vielen Dank für Ihre Nachfragen zu Trainings mit Pferden und ihre kritische Auseinandersetzung mit dem Thema! Sehr gerne geben wir darauf Antwort, wobei wir uns auf einem schmalen Grad zwischen philosophischen und pragmatischen Perspektiven befinden.

1. Keine Maßnahme ist „NUR“ gut. Jede Reflexion kann einen Teilnehmer auch verunsichern, bisherige Annahmen erschüttern. Dass ist bei Trainings mit Pferden genauso wie bei allen anderen Maßnahmen. Der Unterschied liegt darin, dass Pferde die uns doch wichtigen Vorabinformationen (implizite Normen und Werte) nicht so stark berücksichtigen. Statussymbole, Sprache, Habitus usw. die wir täglich einsetzen haben eine andere untergeordnete Bedeutung. Es gelten andere Regeln -aber ja, es gelten Regeln. Ob sich das positiv auswirkt, hängt von der Dosis, von der Auftragsklärung und von der Güte Ihres Trainers ab. „Die Dosis macht das Gift!“ Darum haben wir am Anfang immer die Frage – passt die Maßnahme wirklich zum Problem. Wir führen grundsätzlich keine Maßnahmen als Event durch. Nicht, weil wir Angst vor mehr Aufträgen haben, sondern weil es eine Intervention ist – immer.

2. Es sind Momentaufnahmen. Wie bei Olympia. Wenn Sie an dem Tag schlecht laufen, sind sie nicht „Sieger!“ – im formellen Sinne. Aber: DIESES FORMELLE KRITERIUM gibt es bei einem guten Training mit Pferde nicht. SIE entscheiden, was sie vom Feedback annehmen. Ob es passt, ob es die Dinge sind, die sie auch im Alltag erleben – oder nicht. Das Pferd ist keine Diagnostiker, keine Orakel, dass Antworten liefert. Es ist der Spiegle- ein klarer Spiegel- aber sie entscheiden, ob das, was sie sehen, ihr Naturell ist oder ein gut geschminktes Gesicht. Oder ,-)) ob die Falten von der durchzechten Nacht sind und nur sie wissen, wo sie waren ;-))

3. Unsere Pferde sind auch nur „Menschen“ – deren Form ebenfalls tagesabhängig ist (z.B. nach einem ganzen Tag auf der Weide im Sommer sind sie sehr entspannt, vielleicht sogar träge; im Winter bei Kälte und weniger freier Bewegung sind sie agiler, bewegungsfreudiger). Der Vorteil ist – sie zeigen es schnell und direkter als andere Menschen. Ein wenig wie Freunde: Freund sind Menschen, die Sie auch dann noch mögen, wenn Sie sich gegenseitig die Wahrheit gesagt haben! Aber die Frage ist auch nicht, wie das Pferd drauf ist – sondern woran sie es erkennen, wann sie es erkennen und wie sie damit umzugehen verstehen. Ein Problem ist nur ein Problem, wenn wir keine Lösung dafür haben. Sonst ist es lediglich eine zu lösende Aufgabe.

4. Das Pferd ist nicht dressiert. Es ist für das Pferd eine bekannte Situation mit unbekannten Interaktionspartnern. Ein wenig wie ein Rückschlagspiel oder Schach oder jedes andere Spiel mit festen Regeln. Das Prinzip ist klar, die Ausgestaltung SEHR unterschiedlich. Aber so wie beim Sport – können auch nur sie am Ende für sich selbst entscheiden, ob sie gut waren oder nicht. Ich komme selbst aus dem Leistungssport – und es gab viele Momente auf Turnieren, da war ich gut – und habe nicht gewonnen und war trotzdem mit mir und der Leistung sehr zufrieden.- Und es gab andere Tage….

5. Schlechtes Feedback: Es gibt auch Feedback, welches wir für „schlechtes Feedback“ halten. „Schlechtes Feedback“ ist für uns z.B. wenn die Teilnehmer sich im Feedback sehr vage ausdrücken und sagen, dass es ein schöner Tag war und dass ihnen die Arbeit mit dem Pferd Spaß gemacht hat. Schlechtes Feedback kann verschiedene Gründe haben. Mit Sicherheit ist negatives Feedback (Enttäuschungen) aber immer das Resultat nicht erfüllter Erwartungen. Deshalb eruieren wir sehr genau, was sich die Kunden von der Maßnahme versprechen, denn ist ein von uns angenommener Teil der Verantwortung gegenüber unseren Kunden sehr genau zu kommunizieren und im Vorfeld zu erarbeiten, welche Erwartungen sie haben, welche wir erfüllen können und welche eben nicht. Um genau das zu leisten, arbeiten wir mit Experten unter anderem für die Nutzenoptimierung von Weiterbildungen (Dr. Stephan Buchhester) zusammen.

Bei diesen Antworten würden wir es jetzt erst mal belassen. Mehr dazu gerne auch telefonisch oder im persönlichen Gespräch.

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    Über Doreen Beier

    Die Menschen- und Pferdekennerin coacht mit ihren Pferden Führungskräfte aus ganz Deutschland. Ihr Buch „Überholen mit 1 PS – Wie Manager von Pferden lernen“ erzählt amüsant und selbstkritisch zugleich die Geschichte von CHIRONDO, erläutert psychologisches Basiswissen und liefert detaillierte Beschreibungen der Trainingsmethoden. Als Blog-Autor schreibt sie zu Führungsthemen, gibt Einblicke in die CHIRONDO Welt und stellt ihre Vision des modernen Führungskräfte-Trainings vor.
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    Autor: Doreen Beier am 29. Jul 2013 08:34, Rubrik: Unternehmen und Produkte, Einblicke ins CHIRONDO Leben, Kommentare per Feed RSS 2.0, Kommentare geschlossen.

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