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Buchtipps von CHIRONDO

Mit 10 Milliarden in die Zukunft

Ich sitze auf meiner Terrasse und habe fast mehr als ich brauche. Eine Wohnung mitten im Grünen mit einer Aussicht, die aus einem Werbekatalog von „Leben auf dem Lande“ stammen könnte. Neben mir liegt mein Hund und drinnen höre ich unsere Freunde singen.

Und ich habe ein Buch. Ein gutes Buch! Ein Angst machendes Buch. Ein Buch dass beschreibt, was wir alles angehäuft haben, um glücklich zu sein und doch – wie wenig wir diesem Ziel näher gekommen sind.

Zahlen, Daten, Fakten

„Zehn Milliarden“ heißt das Buch von Stephen Emmot. Zehn Milliarden – ist viel. Zehn Milliarden wovon? Eigentlich ist es eine Aneinanderreihung von Fakten. Kommentarlos, einiges bebildert aber ohne den moralischen Pathos, ohne Zeigefinger oder Schuldzuschreibung.

Ich erfahre, dass für die Herstellung eines Burgers ca. 3000 Liter Wasser verbraucht werden. Wir produzieren in einem Jahr mehr Ruß als im gesamten Mittelalter. Die G7 Staaten beanspruchen 40% der Weltenergiereserven, die Tigerstaaten durch ihr Wachstum ebenfalls 40% und die Entwicklungsländer nochmal 40-50%. Da wird selbst mir mit ausgeprägter Rechenschwäche klar – irgendwer hat da beim kleinen 1×1 nicht aufgepasst. Und es wird viel Geld dafür ausgegeben, über diese Themen zu sprechen aber nur sehr wenig, um sie aktiv zu ändern.

Eigene Denkmuster hinterfragen

Das erinnert mich immer wieder an unsere Trainings. Firmen nehmen viel Geld für die Beseitigung von Problemen in die Hand, die entstanden sind, weil Menschen nicht miteinander reden, weil Informationen als Machtmittel benutzt werden, weil der eigene Vorteil über allem anderen steht. Und es dauert lange, bis die Menschen in unseren Trainings bereit sind, diese Positionen aufzugeben. Damit alle mehr haben. Alle gewinnen.

Stephen Emmot zeig in seinem Buch sehr deutlich auf, dass wir von vielen unserer Denkmuster und Schema weggehen müssen, damit wir langfristig ALLE mehr haben. Wir müssen weggehen von dem, was uns durch Konsumorientierung, Wachstumsfanatismus und Entmündigung genommen wird – nämlich die Erde um uns herum und die Zeit, diese miteinander zu genießen.

Die Freiheit zum Denken und Handeln nutzen

Und Stephen Emmot schafft es, mir die Frage zu stellen, was jeder von uns tun kann. Ohne das er das Denken darüber oder das Handeln danach explizit einfordert. Aber er lässt mir die Freiheit dazu – also tue ich es.

Zehn Milliarden – bezieht sich auf die Menge der Menschen, mit denen unsere Enkel klar kommen müssen. Zehn Milliarden, die essen, trinken, leben wollen. Und denen wir mit unserem Anspruch an „Lebensstandard“ diese Chance nehmen. Ich sehe mich um – und sehe Verzicht an vielen Stellen. Verzicht auf neue Gartenmöbel, Verzicht auf ein neues funkelndes Auto. Und doch habe ich alles, um das Beste daraus zu machen. Und das Beste ist der Gewinn an Zeit und ein Füreinander.

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    Über Doreen Beier

    Die Menschen- und Pferdekennerin coacht mit ihren Pferden Führungskräfte aus ganz Deutschland. Ihr Buch „Überholen mit 1 PS – Wie Manager von Pferden lernen“ erzählt amüsant und selbstkritisch zugleich die Geschichte von CHIRONDO, erläutert psychologisches Basiswissen und liefert detaillierte Beschreibungen der Trainingsmethoden. Als Blog-Autor schreibt sie zu Führungsthemen, gibt Einblicke in die CHIRONDO Welt und stellt ihre Vision des modernen Führungskräfte-Trainings vor.
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    Autor: Doreen Beier am 22. Jun 2015 15:56, Rubrik: Buchtipps von CHIRONDO, Literatur / Buchtipps, Kommentare per Feed RSS 2.0, Kommentare geschlossen.

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